Die digitale Bibliothek im Flipped Classroom

Vielfältige und zuverlässige Quellen

Die digitale Bibliothek bietet eine Vielzahl von Formaten wie E-Books, Online-Artikel, Videos, Podcasts bis hin zu interaktiven, aktivierenden Materialien, welche beispielsweise die Absprungrate vermindern.
Verglichen mit der traditionellen Bibliothek bietet sie die Option einer größeren, aktuelleren Auswahl – jederzeit und überall zugänglich.
Sie lässt sich leichter durchsuchen und filtern, um schnell und einfach relevante, dem Alter und Lernstand angemessene Materialien zu finden.
Auch lässt sie sich von einer größeren, vielfältigeren Anzahl an Fachkräften validieren, um eine höhere Zuverlässigkeit von Quellen zu gewährleisten.

Im Rahmen des Flipped Classrooms kann man also die schnelle, flexible, reizhaltige Auswahl zur Vorbereitung betonen.

Personalisiertes und kollaboratives Lernen

Die digitale Bibliothek ermöglicht Lernenden mit ihrer bereits beschriebenen Vielfalt, interessen-, bedürfnis- und stilorientiert zu lernen. Lerntempo, -ziele und -wege sind weitgehend flexibel, idealerweise sogar adaptiv möglich.
So kann die digitale Bibliothek durch Orientierung, Unterstützung und Feedback die Selbstregulation, Reflexion und metakognitiven Strategien der Lernenden fördern.
Im Sinne des 4K-Modells unterstützt sie die Kommunikation, Kooperation und Kreativität der Lernenden mithilfe begleitender Werkzeuge zum Austausch, zur Zusammenarbeit und zur informellen wie formalen Autorenschaft.

Im Kontext des Flipped Classrooms lässt sich diese Think-Pair-Share-Option zur Vorbereitung auf ein reflektiertes Plenum hervorheben.

Kritisches Denken und Kreativität

Die Bibliothek an sich ermutigt Lernende, sich selbstständig zu informieren, zu analysieren, zu bewerten und verschiedene Perspektiven zu unterscheiden oder aber zu verbinden.
Die digitale Bibliothek besticht dabei durch eine interaktive und explorative Lernumgebung, welche Lernenden ermöglicht, Fragen zu stellen, Hypothesen zu prüfen, Probleme zu lösen und Argumente zu stützen.
Sie inspiriert zur eigenen Kreativität und Originalität durch Möglichkeiten, durch Lernende generierte Inhalte vielfältig zu gestalten.
Feedback, Bewertung und Kommentare fordern dabei Lernende in ihrer Reflexion eigener Lernprozesse und -ergebnisse.

Im Kontext des Flipped Classrooms lässt sich die Möglichkeit zur Vorbereitung auf einen hochwertigen Unterricht nennen.

Digitale Kompetenz

Durch ihre Vielzahl von Quellen und Perspektiven sowie der Möglichkeit des persönlichen Engagements, des Austauschs, des Feedbacks und der Bewertung befähigt insbesondere die digitale Bibliothek Lernende, Medien kritisch, verantwortungsvoll und kreativ zu nutzen.
Sie stärkt die aufgeschlossene Zusammenarbeit und Vernetzung der Lernenden durch gemeinsames Lernen, Produzieren und durch Kommunikationsmöglichkeiten.

Im Rahmen des Flipped Classrooms ist dieser Effekt einer digitalen Bibliothek nur mittelbar von Belang, sofern sie nicht selbst das Thema darstellt.

Dann ist da noch …

Die digitale Bibliothek verdient gewiss auch eine kritische Betrachtung.
So müssen Lernende selbst aktiv werden, Verantwortung für ihr Lernen übernehmen, Materialien aufmerksam durcharbeiten.
Es braucht Ausstattung und Datenzugang für digitale Ressourcen.
Nicht jede digitale Bibliothek lässt Fragen oder Problemklärung zu – Feedback oder Unterstützung bleiben insofern aus.
Viele digitale Bibliotheken sind nicht ausgestattet für unterschiedliche Interessen, Vorkenntnisse und Lernstile.
Auch Lehrende müssen digitale Kompetenzen und das Equipment aufbringen und viel Zeit und Mühe investieren, um qualitativ hochwertige, digitale Ressourcen zu pflegen.

So bleibt die digitale Bibliothek im Flipped Classroom oftmals eine Option unter vielen.